In Weismain soll eine kleine Nachbarschaft entstehen. Nennen wir sie „Familiendorf“ oder Ökodorf, oder Mehrgenerationensiedlung, oder… nicht wichtig, wie sie heißt, sondern, was sie ist und vor allem was aus ihr werden kann.

Eine Gemeindschaft ist etwas Lebendiges. Mal gibt es mehr davon, mal weniger. Jeder Mensch ist da anderes. Und noch etwas: Familiendorf soll nicht bedeuten, dass ausschließlich Familien aufgenommen werden. Man kann es auch so sehen, dass die Nachbarschaft ein bisschen wie eine große Familie funktionieren kann.

Nachbarschaft

Grüßen, begegnen, zusammensitzen, sich austauschen, helfen, gemeinsam arbeiten, wachsen, Feste feiern… all das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Doch im Familiendorf wollen wir es versuchen. Bereitschaft und Fähigkeit zur Kommunikation hat jedoch eine Voraussetzung: die Ruhe und Möglichkeit zum Alleinesein. Darum gibt es im Dorf außer den Begegnungsorten auch für jeden Stille- und Rückzugsorte.

Mehr Generationen

Kinder und Alte gehören zusammen. Das Bedürfnis der Alten ihr Wissen weiterzugeben ist genau so groß wie das natürliche Bedürfnis der Kinder etwas zu lernen. Wenn das Umfeld stimmt, fällt die Erziehung viel leichter. Es gibt Nachbarskinder, es gibt Tiere, Bäume, Scheunen, es gibt Werkstätten, wo Kinder auch mal zuschauen können, vielleicht mitmachen. Bei der Ernte, der Versorgung der Tiere, am Bau, beim Backen… entstehen viele sinnvolle Arbeiten, wo größere und kleinere Kinder mitarbeiten können.

Ökologie

Wir wollen einen Weg finden weg von den Müllbergen, der Vergiftung der Erde, dem endlosen Konsum, weg von der Supermarktnahrung, der Energieverschwendung… Dabei helfen uns die Gärten, die Obstbäume, eine gute Vorratshaltung, die Tiere, die Bienen, eine Kreislaufwirtschaft, das Teilen von Überschüssen, Maschinen, Räumen, Autos, die Kunst des „Selbermachens“…

Wirtschaft

Warum ist Leben und Arbeiten inzwischen so getrennt? Im Dorf werden Arbeitsplätze entstehen, es gibt auch die Möglichkeit für gemeinsame Arbeit zum Beispiel in den Bereichen Handwerk, Tierhaltung, Heilberufe, Tourismus, Kunsthandwerk… Das Leben im Dorf spart an sich sehr viel Geld. Dazu trägt bei: der Garten und die Selbstversorgung, das gemeinsame Kinderhüten, die Freizeitgestaltung, carsharing, Großeinkauf, Resteverwertung u.v.m. Es nimmt Druck von unseren Schultern und erhöht die Lebensqualität, wenn weniger Geld erarbeitet werden muss.

Schönheit

Schönheit ist eine Kraft. Wenn wir etwas für sie tun, wird sie sehr viel für uns tun. Wir wollen eine liebens- und lebenswerte Umgebung gestalten. Dazu können wir die Mittel der Architektur und Kunst einsetzen, mit natürlichen Materialien, Farbgestaltung, Anlage der Wege und Plätze mit Bänken, Steinen, Wasser, Skulpturen und natürlich hilft auch die Natur mit, die Bäume, Wiesen, Blumen.

Zukunft

Wenn wir obige Punkte berücksichtigen, können wir für uns und unsere Kinder einen Ort schaffen, der uns Geborgenheit und Sicherheit schenkt. Wir wissen, dass die westliche Konsumgesellschaft sich grundlegend verwandeln muss. Darum suchen wir in unserem Dorf gemeinsam Wege, wie wir in Zukunft leben werden.

So ist also dieses Projekt entstanden, ein Hof mit viel Land drumherum, Gärten, Weiden mit Tieren, Scheunen und Werkstätten und mitendrin Menschen verschiedener Altersstufen. So könnte es aussehen:

Ein Ausschnitt der Gebäude:

Die Nachbarschaft, besteht aus dem alten Bauernhof, den Ställen und Scheunen, die zum Teil schon zu Wohnhäusern ausgebaut wurden und neuen Gebäuden, die noch errichtet werden müssen.